Software entfernt!

30. August 2001

Sehr geehrter Surfer. Sie haben eine Seite für ein Softwareprodukt aufgerufen, das wir seit dem 1. August 2001 nicht mehr vertreiben oder zum Download bereitstellen.

Microsoft Kontra Open Source

Seit Jahren verfolgen wir verärgert die Techniken, mit deren Hilfe Microsoft durch wettbewerbswidrige Techniken den Marktanteil von Windows immer weiter erhöht hat. Seit 1998 konzentrieren wir unsere Aufmerksamkeit auf die Open Source Betriebssysteme, vor allem GNU/Linux. Nach unserer Erfahrung sind diese Systeme den von Microsoft verkauften Systemen in den meisten Punkten weitaus überlegen.

Daher war es schon seit einiger Zeit geplant, neue Software grundsätzlich nur noch für Windows zu veröffentlichen, wenn auch eine GNU/Linux-Version zur Verfügung steht.

In den letzten Monaten hat Microsoft begonnen, eine widerliche und unverschämte Hetzkampagne gegen die freien Betriebssysteme auszuführen. Als Microsoft-Chef Steve Ballmer die Anstrengungen von zehntausenden von Programmieren (wie uns), die kostenlos und freiwillig zu GNU/Linux beigetragen haben als Krebsgeschwür bezeichnete, fiel für uns die Entscheidung, bereits jetzt keinerlei Software für Windows mehr kostenlos anzubieten. Wir würden es bedauern, mit unserer kostenlosen Arbeit den Nutzwert von Microsoft Windows zu erhöhen.

Unsere Entschlossenheit wurde nochmals bestärkt, als amerikanische Gerichte entschieden haben, die Zerschlagung des Microsoft-Konzerns auszusetzen, der sich nach Meinung derselben Gerichte ja anerkanntermaßen wettbewerbswidrig verhält, und auf die Kräfte des Marktes zu vertrauen. Voraussichtlich werden nun einige wenige Unternehmen von Microsoft Schadensersatz erhalten, während die Schieflage des Marktes nicht bereinigt wird.

Wir entscheiden für uns selbst

Daher haben wir am 1. August 2001 sämtliche kostenlosen Programme für Microsoft Windows von unserem Web-Server entfernt.

Im Rahmen dieser Umstellungsarbeiten haben wir darüberhinaus noch alle Programme entfernt, die bei den freien Betriebssystemen überflüssig sind oder deren Portierung auf GNU/Linux wirtschaftlich nicht lohnt, weil bereits bessere freie Implementierungen existieren.

Bitte an unsere Mitmenschen

Der Einsatz freier Software ist meines Erachtens wichtig für den Erhalt unserer Demokratie und der staatlichen Unabhängigkeit.

Computerkenntnisse sind mittlerweile Voraussetzung für viele Arbeitsbereiche. So werden Lehramtstudenten im Einsatz von Microsoft Windows für den Schulunterricht ausgebildet und unsere Kinder im Unterricht auf den Einsatz von Windows vorbereitet. In Deutschland stehen bereits auf fast jedem Schreibtisch Rechner mit einem Microsoft Betriebssystem, obwohl dieses System sich jeder demokratischen Kontrolle entzieht und zu jedem Arbeitsplatz praktisch eine Microsoft-Lizenz benötigt wird.

Microsoft stehen derweil gigantische Geldmittel zur Verfügung um die Mächtigen dieser Welt für sich zu gewinnen. Der Konzern beschränkt sich nicht nur auf Software sondern schickt sich an, zu einem Mediengigant zu werden.

Bereits der bloße Einsatz von freier Software auf einem heimischen PC hilft der Verbreitung freier Software, da Software-Entwicklungsfirmen die Gelder gemäß der Verbreitung eines Betriebssystems einsetzen.

Softwareentwicklern empfehlen wir, Investitionsschutz zu betreiben, indem neue Software plattformübergreifend entwickelt wird.

Unternehmen können durch den Einsatz freier Betriebssysteme viel Geld sparen, nicht einmal so sehr weil das System selbst billiger ist, sondern weil die freien Betriebssysteme auf künstliche Einschränkungen des Leistungsumfangs verzichten und somit z.B. erlauben, alte Hardware in grafische X-Terminals umzufunktionieren. Als Vorbereitung ist es empfehlenswert frühzeitig darauf zu achten, ob neu eingesetzte Software auch für GNU/Linux zur Verfügung steht.

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